Beat the System!

Provokation Kunst

Beat the System! Provokation Kunst, Ausstellungsansicht, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, 2021/2022, © Foto: Simon Vogel

Die Kunst der Gegenwart mischt sich ein: Die Arbeiten und Aktionen in der Ausstellung Beat the System! Provokation Kunst weisen gesellschaftskritische, soziale und politische Komponenten auf.

Die Künstler*innen hinterfragen dabei die Bedeutung und Funktion verschiedener Systeme. Es werden politische Systeme auf den Prüfstand gestellt, gesellschaftliche Strukturen analysiert; es werden die Grenzen der Kunstfreiheit ausgelotet, der Kapitalmarkt wird angegriffen und mit seinen eigenen Mitteln torpediert und es werden die Bedingungen des Kunstmarktes unterlaufen, Genderfragen aufgeworfen, aber auch ganz persönliche Werte- und Tabuvorstellungen ausgelotet.

Die Ausstellung präsentiert Werke aller Genres: Malerei, Grafik, Fotografie, Film, Musik, Performance und raumfüllende Installationen. Die frühesten Arbeiten entstanden Ende der 1950er-Jahre und erlauben es, über Jahrzehnte hinweg Analogien zu ziehen zwischen den verschiedenen künstlerischen Intentionen. 

Vorbilder finden sich bei den Dadaisten, die den Bruch mit jeglicher künstlerischer Tradition postulierten und eine Fülle von neuen Materialien und Techniken in die künstlerische Arbeit einbrachten. Diese subversive Haltung findet man ebenso bei den Fluxuskünstler*innen der 1960er-Jahre wieder und bei den Maler*innen der Neuen Wilden: Sie bereiteten den Boden für verschiedene künstlerische Strategien der nachfolgenden Generationen. Dazu gesellt sich die antiautoritäre Haltung der Punkbewegung, deren Musik und Do-it-yourself-Ästhetik einen großen Einfluss auf viele Künstler*innen der Gegenwart hat. 

In der Ausstellung mischen sich Kunst mit Populärkultur, Underground und politischem Aktivismus. Die Künstler*innen karikieren feststehende Moralvorstellungen, reflektieren kritisch soziale Realitäten und kommentieren das aktuelle politische Geschehen.

Provokation als Strategie gehört seit jeher zum Repertoire des Protestes. Ziel einer Provokation ist es, neue Betrachtungs- und Handlungsweisen aufzuzeigen, Denkprozesse auszulösen, Streitkultur zu fördern und Veränderungen herbeizuführen – auch außerhalb der Institution Museum.

Kuratiert von Myriam Kroll
Kuratorische Assistenz: Marie Gentges und Stefanie Wagner

Gefördert von