Elke Krystufek

*1970 in Wien (AT)

It’s enough

Elke Krystufek, It’s enough, 1994, Radierung auf Papier, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, © Elke Krystufek, Foto: Carl Brunn

Trotz eines vielseitigen Œuvres sind es vor allem die skandalösen Performances der frühen Jahre, für die Elke Krystufek bis heute bekannt ist. Im Rahmen ihrer Performance Satisfaction sorgt sie 1994 auf provokante Weise für Aufmerksamkeit, indem sie vor den Augen des Publikums öffentlich onaniert. Im selben Jahr entsteht die Radierung Itʼs enough, die wie ein Comic in drei Panels unterteilt ist und verschiedene Situationen der weiblichen Protagonistin wiedergibt, alle spiegelverkehrt: zunächst eine Bettszene beim Masturbieren, überschrieben mit den Worten 101 ORGASMS ALONE; darunter eine Szene an einem gedeckten Tisch, begleitet von der Aussage 1001 DINNERS ALONE. Auch die Szene eines Paares, das in einer Kunstzeitschrift blättert, kündet nicht von Einsamkeit und Frustration. Das große Thema von Krystufek war und ist die Rolle der Frau in der Kunst und im Kunstbetrieb. Dabei ist ihr die weibliche Sexualität ebenso selbstverständlich wie alltägliche Verrichtungen. Trotz aller Fokussierung auf den Körper der Künstlerin bleibt offen, ob ihre Werke biografisch oder lediglich Inszenierungen sind, bei denen Krystufek sich als Kunstfigur präsentiert.

AK