Raymond Pettibon

*1957 in Tucson, Arizona (USA)

You havenʼt really seen Paris ʼtil you have seen sex

Raymond Pettibon, Ausstellungsansicht Beat the System!, 2021, © Raymond Pettibon, Foto: Simon Vogel

Hardcore, Punk und Subkultur sind Begriffe, die mit der Person, aber auch mit der Kunst von Raymond Pettibon in Verbindung stehen. Seit den 1980er-Jahren ist er im Kontext der kalifornischen Underground-Szene aktiv und gestaltete im Selbstverlag publizierte Hefte, Konzertflyer und Plattencover. In seine Zeichnungen lässt er persönliche Erfahrungen und künstlerische, filmische oder literarische Zitate einfließen. Die meist in Tusche ausgeführten Arbeiten komprimiert Pettibon zu komplexen Bild-Text-Assemblagen, die nicht immer leicht zu entschlüsseln sind. Die Zeichnung You havenʼt really seen Paris ʼtil you have seen sex beispielsweise lässt viele Fragen offen. Die konträren Gesichtsausdrücke der beiden Protagonisten lassen keine eindeutigen Rückschlüsse darüber zu, ob die dargestellte Situation einvernehmlich oder gewaltsam ist. Pettibon versteht sich als Chronist seiner Zeit, der kritisch die amerikanische Politik und Kultur kommentiert und nicht vor Provokationen und gesellschaftlichen Tabus zurückschreckt.

AK

Raymond Pettibon, You haven’t really seen Paris ‘til you have seen sex, 1987, Tusche und Aquarell auf Papier, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung © Raymond Pettibon, Foto: Carl Brunn