Pussy Riot

gegründet 2011

Verschiedene Aktionsvideos, Russland, 2011-2012

Pussy Riot, Putin Zassal (Putin hat sich in die Hosen gemacht), Aktion auf dem Roten Platz, Moskau, 20.01.2012

Pussy Riot ist eine 2011 gegründete, russische Art-Punkband, die für ihre dezidiert feministischen und regierungskritischen Protest-Performances im öffentlichen Raum weit über Russland hinaus bekannt ist. Das Markenzeichen der jungen Frauen sind grellfarbige Kleider und Sturmhauben. Dokumentationen ihrer Performances verbreiten sie über soziale Medien wie YouTube. Nach den Protestaktionen Die Mädels von Pussy Riot erobern den öffentlichen Nahverkehr und Putin Zassal (Putin hat sich in die Hosen gemacht) auf dem Roten Platz in Moskau erlangte die Gruppe 2012 kurz vor dem dritten Amtsantritt Valdimir Putins mit einer Performance in der Christ-Erlöser-Kathedrale erstmals internationale Aufmerksamkeit. Mit ihrem Punk-Gebet Jungfrau Maria, räum Putin aus dem Weg, in dem sie um Erlösung von Putin flehten, prangerten sie auch die enge Verflechtung von Staat und Kirche an – eine Aktion, die nur 41 Sekunden dauerte, aber umso heftigere Kontroversen auslöste. Drei der Mitglieder wurden inhaftiert und schließlich wegen „Rowdytum aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Haft verurteilt. Weltweit stieß diese Verurteilung eine Debatte um Menschenrechte, Kunstfreiheit, Religion und Politik an. Nach der Freilassung der Inhaftierten setzten Pussy Riot ihre Arbeit – wenn auch weniger radikal – fort.

MG