Martin Kippenberger

1953 in Dortmund –1997 in Wien (AT)

Nieder mit dem Idealismus

Nicht beten – schreien
Die ionische Doris
Manche finden keinen Partner aber dafür sich selbst
Im Museum der geteilten Kräfte
Die Asexualtität in der Schuhpolitik
Schattenspiele im Zweitwerk
Dem geht´s nicht so gut
Eintreiben von Bestätigungen im kleinen Kreis
Der Doofälteste hat das Sagen
Im Alltag eines Chirurgen
Er versprach mir die Hälfte
Dem einsamen Kommunisten
Was mache ich mit einer Frau, wenn ich keine habe: Heimlich Alkohol ins Glas tun
And see I was born
A hustle here and a hustle there San Francisco is the place where
Martin Kippenberger, Nieder mit dem Idealismus, 1982/1983, Mischtechnik auf Leinwand, 15-teilig, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne, Foto: Carl Brunn

Die künstlerischen Gesten von Martin Kippenberger wirken auf den ersten Blick unbekümmert, fast kindlich verspielt. Das ist gewollt, denn seine künstlerische Strategie und sein Werk sind formal wie inhaltlich geprägt von Ironie, Irritation und Provokation. Anfang der 1980er-Jahre entwickelt er das Konzept der offenen Bildserien, die Begriffe und Bilder assoziativ miteinander verbinden. In Nieder mit dem Idealismus, einer Folge mit 15 Einzelbildern, hinterfragt Kippenberger konservative Wertevorstellungen und verstößt bewusst gegen traditionelle Konventionen. Voller Anspielungen greift er Themen aus Gesellschaft, Politik und (Pop-)Kultur auf und wechselt jeweils den Malstil, von der griechischen Antike bis zu den Neuen Wilden. Zudem verweigern die Bildunterschriften eindeutige Interpretationen: Das Bild des Mannes, der in Baselitzʼscher Manier kopfüber aus dem Ei schlüpft, titelt der fast biblische Ausruf: See I was born. Hier prallen kirchliche und weltliche Auffassungen aufeinander, werden karikiert und ironisiert.

AK